Bienen halten

Du willst Bienen halten und wohnst in Neu-Anspach oder Umgebung? Hier haben wir ein paar Punkte zusammengestellt, die für Dich wichtig sein könnten. Welche Voraussetzungen gibt es?

Du bist schon ein paar Mal bei einer Imkerin oder einem Imker mitgegangen? Du bist schon mal gestochen worden, hast nicht übermäßig allergisch reagiert und es war auszuhalten. Du hast zwischen Ende April und Anfang Juli Zeit, Dich (von Ausnahmen abgesehen) einmal die Woche Deinen Bienen zu widmen. Die Lebenssituation (Familie, Beruf, …) erlaubt das auch. Und Du findest Bienen spannend? Dann kann es losgehen!

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Was brauche ich?

Erst einmal Offenheit und Neugier sowie etwas Zeit. Auch wenn Du schon etwas über Bienen Bescheid weißt, ist es hilfreich, bei erfahrenen ImkerInnen mitzugehen, zu sehen, was diese machen und zu hinterfragen, warum sie es (so und nicht anders) machen. Gleichzeitig geht es nicht ohne etwas Theorie. Ob man sich diese über Kurse, Onlinekurse, Bücher oder Zeitschriften zu Gemüte führt ist Geschmackssache. Wir haben mit Kursen die besten Erfahrungen gemacht. Eher schwierig sind für Anfänger YouTube Videos und Imker-Foren, da es in beiden Quellen unglaublich viel überzeugend vorgetragene Inhalte zweifelhafter Qualität gibt und man sich als Anfänger schwertut, hier die Spreu vom Weizen zu trennen.
An Ausrüstung brauchst Du Stockmeisel, Besen, Smoker (zusammen ca. 50 €) und persönliche Schutzausrüstung nach Gusto (Minimum: Schleier, wenn die Bienen mal nicht friedlich sind). Häufig wird hier eine Jacke mit aufgesetztem Schleier gewählt (ca. 60 €). Handschuhe sind auch eine Option. Wir empfehlen, auszuprobieren ob man lieber mit oder ohne arbeitet. Es ist keine Schande mit vollem Schutz an den Bienen zu arbeiten, wichtig ist, dass man sich dabei wohl fühlt, und sicher ist sicher!

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Was brauchen die Bienen?

Wenn Du direkt mit eigenen Bienen anfangen willst, brauchst Du für jedes Volk einen Kasten, Beute genannt. Da gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, deren Unterschiede sind für Dich wichtiger als für die Bienen, denen reicht einfach eine Höhle mit ungefähr 40 l Volumen. Wer eine Holzwerkstatt hat und handwerklich geschickt ist, kann Bienenkästen selbst bauen. Wer überlegt, sich gebrauchte Beuten zuzulegen, sollte sich dabei unbedingt von jemandem mit Erfahrung beraten lassen um Seuchen zu vermeiden.

Eine klassische Magazinbeute kostet 150 – 300 € und besteht idealerweise aus Boden mit Einschub, Fluglochverschluss und Mäusegitter/-keil, mindestens drei, besser vier Zargen (Etagen), einem Zwischenboden, der wahlweise auch als Bienenflucht umfunktioniert werden kann, einem isolierten Innendeckel und einem Außendeckel aus wasserfestem Material, der möglichst weit übersteht (konstruktiver Regenschutz). Auch das Rähmchenmaß (so mit Rähmchen gearbeitet wird) hängt weitgehend von Deinen Bedürfnissen und Wünschen ab. Kriterien sollten u.a. sein, was andere ImkerInnen in Deiner persönlichen Umgebung nutzen, umso leichter lassen sich deren Tipps und Erfahrungen auf Deine Situation übertragen, Material austauschen oder gemeinsam nutzen oder auch einmal Bienen kaufen oder verkaufen. Weiteres wichtiges Kriterium ist das Gewicht. Ein voller Honigraum kann über 15 kg wiegen und die wollen erst einmal herunter gehoben sein. Ob Holz oder Styropor ist auch wieder eher eine Geschmacksfrage, die Biene lebt mit beidem.

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Wo stelle ich die Bienen hin?

Die zwei wichtigsten Punkte dafür sind die Akzeptanz durch die Nachbarschaft und ausreichend Blüten von März bis September. Gleich danach kommen die ganzjährige Zugänglichkeit, möglichst Zufahrt mit einem PKW, klimatisch geschützter Standort und Schutz vor Diebstahl/Vandalismus. Auch hier empfiehlt es sich, jemanden mit Erfahrung hinzuzuziehen.

Wer keinen Standort hat, kann sich im Verein Tipps holen. Standorte stellen z.B. auch Forst, Gemeinde oder auch die Deutsche Bahn zur Verfügung, eine entsprechende Anfrage muss aber von Dir kommen.

Stehen in der näheren Umgebung des geplanten Standortes bereits Bienenvölker gehört es zum guten Ton, vorher mit deren Eigentümer Kontakt aufzunehmen und zu fragen, ob er/sie etwas dagegen hat. In aller Regel wird das nicht der Fall sein und man hat einen weiteren Ansprechpartner.

Bienen
Imkerin
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Wie bekomme ich Bienen?

Wirtschaftsvolk im April ca. 150 €, Ableger im Mai/Juni ca. 30 €, Schwarm im Mai oft kostenlos. Du siehst, die Bandbreite ist groß. Wir empfehlen mit zwei bis drei Ablegern anzufangen. Mit den Völkchen wächst die Erfahrung und auch das finanzielle Risiko ist gering. Wer mit rahmenlosen Einraumbeuten arbeiten will, muss zwangsläufig mit einem Schwarm beginnen. Bei der Beschaffung können Vereinsmitglieder helfen, Völker können auch von Händlern gekauft werden. Von Importen raten wir dringend ab. Ein Gesundheitszeugnis (besorgt der Verkäufer) ist beim Kauf von Völkern anzuraten und beim Transport der Bienen über eine Kreisgrenze hinweg gesetzliche Pflicht.

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Wann fange ich an?

Jederzeit. Mit Bienen zwischen April und Juni, davor und danach mit den Überlegungen was zu tun ist.

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Muss ich die Bienen melden?

Beim Veterinäramt des Kreises musst Du per Formular melden, dass Du Bienen hältst und wo diese stehen. Die Angabe ist wichtig falls irgendwo in der Umgebung eine meldepflichtige Krankheit auftritt, damit die Behörde Dich warnen kann.

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Muss ich im Imkerverein sein?

Eine Mitgliedschaft in einem Imkerverein ist keine Pflicht, auch musst Du keine Ausbildung machen. Aber: Du hältst Tiere und bist für deren Wohlergehen verantwortlich. Die dafür notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten musst Du Dir zulegen, wie auch immer. Ein Imkerverein kann dabei helfen. Kleiner Nebeneffekt: Durch Deine Mitgliedschaft bist Du und sind Deine Bienen versichert (Haftpflicht, Rechtsschutz, Diebstahl, Vandalismus).

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Wie steht’s mit dem eigenen Honig?

Das klappt dann auch. Meist erst ab dem zweiten Jahr, aber dann 10 – 30 kg pro Volk. Eine eigene Honigschleuder ist zum Anfang nicht unbedingt nötig, da schließt Du Dich zum Schleudern jemandem aus dem Verein an.

Wie bekomme ich weitere Informationen?

Newsletter abonnieren

Wir empfehlen den gemeinsamen Newsletter der Bieneninstitute Kirchhain und Mayen (RLP) zu abonnieren. Ist kostenlos (Spenden erwünscht), inhaltlich sehr gut und kommt etwa einmal monatlich, in der Saison öfter, außerhalb seltener:

www.dlr.rlp.de/Internet/global/AdressNL_BI.nsf/ErfassenNL_BI?OpenForm

Vereinstreffen

Die Vereinstreffen, die hauptsächlich dem wechselseitigen Austausch dienen. Meist 4 Treffen in der Saison, eines im Herbst und eines im Winter (Jahreshauptversammlung). Dazu kommen gesonderte Veranstaltungen, etc. während der Saison. Alle Veranstaltungen sind auch für Gäste offen. Im Verein praktizieren wir einen offenen Meinungsaustausch. Fehler und spezielle Vorkommnisse werden diskutiert, die unterschiedlichen Meinungen auch, bzw. respektiert. Das geht auch im direkten Austausch mit allen unseren Mitgliedern und unseren Imkerberatern. Die Adressliste gibt es allerdings nur für Mitglieder des Vereins, Datenschutz!

Kurse

Kurse, insbesondere des Hessischen Imkerbundes LHI, des Bieneninstituts Kirchhain. Alle Kurse sind auch für Nichtmitglieder offen, sie sind dann aber teurer und teilweise haben diese nur Zugang, wenn noch Plätze frei sind. Die Kurse sind immer schnell ausgebucht!

Online Kurse

Online Kurs honigmacher.de, Fachbücher (Bibliothek), Fachzeitschrift „Biene und Natur“.

Hilfe

Zu fast allen Problemen bei der Imkerei gibt es Hilfestellungen und Anleitungen durch die Bieneninstitute zum kostenlosen Download, die Links findest Du auf unserer Homepage imkerverein-neu-anspach.de/links.html